Goldene Ehrennadel an Gerhard Fritz

Über 20 Jahre im Einsatz für die Natur

Auch im Herbst 2020 ist Gerhard Fritz wieder voller Tatendrang: Die Bestellungen für die Fruchtsträucher müssen raus, für das Jahresheft des NABU Bretten ist eine Vielzahl von Artikeln zu schreiben, im September findet das Jahresgespräch mit H. Oberbürgermeister Wolff statt, im Jeremias soll ein Hirschkäfermailer entstehen, der Hungergraben muss bepflanzt werden, die Ausgabe der Fruchtsträucher muss organisiert werden.

Ich kenne niemand, der in diesem Alter so voller Tatendrang steckt und diese Ideen dann auch noch selbst oder mit seinen Mitstreitern umsetzt. Wir im NABU Bretten können uns glücklich schätzen, dass Gerhard seit über 20 Jahren die treibende Kraft in unserem Verein ist und hoffentlich noch viele Jahre weiter aktiv sein wird.

Auf unserer Jahreshauptversammlung 2021 wird Gerhard nicht wieder als 2. Vorsitzender kandidieren, Über 20 Jahre war er unser 1. oder 2. Vorsitzender und zudem noch als Beisitzer aktiv. Immerhin wird er aber immer noch als Beisitzer kandidieren. Dies ist eine große Veränderung für unseren Verein, wenn man bedenkt, was Gerhard in den letzten Jahrzehnten geschaffen hat.

Aktivitäten von Gerhard Fritz

Seit dem Jahr 2002 können die Bürger der Stadt Bretten im Herbst einheimische Sträucher und Bäume kaufen. Bis heute wurden in diesem Zeitraum ca. 40.000 Sträucher ausgegeben. Unter seiner Leitung betreut der NABU Bretten zehn Hecken der Stadt Bretten bzw. des NABU Bretten. Jedes Jahr im November erfolgt die Pflanzung neuer Hecken, wird ein neues Biotop gestaltet oder ein vorhandenes gepflegt – alles initiiert von Gerhard Fritz.

Anfang Februar 2009 war die Gründungsversammlung der Bauhütte "Pfeiferturm". Bis zum Endausbau haben Gerhard Fritz und seine Aktiven über 500 Arbeitsstunden erbracht. Hierbei wurde die oberste Etage als Vogeletage mit Nistkästen für Turmvögel ausgestattet. Die Betreuung der Nistkästen erfolgt bis heute durch Gerhard Fritz.

2014 hat er die Borgentenquelle bei Neibsheim unter Einsatz eines Baggers wieder an die Oberfläche gebracht. Welch ein Mut, nach einer Quelle zu graben ohne exakte Koordinaten. Heute fließt das Wasser der Quelle über eine Reihe von Teichen und ist Heimat vieler Amphibien.

Anfang 2014 hat der NABU Bretten auf Anregung von Gerhard Fritz die ehemalige Baumschule bei Sprantal im Jeremias gekauft. Seither erfolgt ein kontinuierlicher Umbau zu einem Naturschwerpunkt mit Wasserrückhaltung im Hungergraben und einem Wanderkorridor zwischen Brettens großen Wäldern, dem Langen Wald und dem Großen Wald.

2020 startete Gerhard mit seinen Aktiven den Umbau eines Trafoturms in der Ortsmitte von Gölshausen. Wo früher Stromkabel hingen, hängen jetzt Nistkästen für Turmfalke, Kleinvögel und Fledermäuse. Zudem hat er zusammen mit Schülern des Edith-Stein-Gymnsaiums innerhalb eines TheoPrax-Projektes den Ausenberreich der Schule ökologisch aufgewertet – da wo früher riesige Bambushecken standen, blüht es jetzt.

Neben diesen großen Aktionen hat sich Gerhard Fritz stets auch immer um die vielen kleinen Anfragen gekümmert. Sei es Beratung des Hausgartens, Baumgutachten, Termin bei der Stadt, Beratung zu Hornissen – Gerhard war immer vor Ort.

Gerhard Fritz hat in den letzten Jahren als Dank für seine geleistete Arbeit eine Vielzahl von Auszeichnungen erhalten. Neben der Auszeichnung durch die Stadt Bretten ist sicherlich am bedeutensten die Verleihung der Goldenen Ehrennadel des NABU Bundesverbandes durch unseren Landesvorsitzenden H. Johannes Enssle im Oktober 2017.

Begeisterung steckt viele andere an

Die Begeisterung für die Natur und deren Schutz war ihm immer eine Herzensangelegenheit. Diese Begeisterung hat er auf alle in seinem Umfeld übertragen, seien es Aktive des NABU oder Bürger der Stadt Bretten. Hierdurch sind viele, wie auch ich, im NABU Bretten überhaupt erst aktiv geworden.

Ich bedanke mich persönlich und auch im Namen des NABU Bretten sehr Herzlich bei Gerhard Fritz für seinen nie endenden Einsatz. Möge seine Kreativität und seine Tatkraft noch viele Jahre erhalten bleiben.

Text: Norbert Fleischer