Der Abendsegler kurvt auf der Suche nach Beuteinsekten so elegant wie rasant über die Baumwipfel hinweg – der Vergleich mit Mauerseglern und Schwalben ist keineswegs weit hergeholt. Angesichts der Größe dieser Fledermäuse verwundert es nicht, dass sie bevorzugt Beute jagen, die auch sattmacht, also beispielweise fette Mai- und Mistkäfer. Der flotte Flieger unternimmt auch gerne größere Wanderflüge zwischen Sommer- und Winterquartieren.
Siehe auch WebSeite des Bundesamt für Naturschutz: https://www.bfn.de/artenportraits/nyctalus-noctula
Sie gehört ebenfalls zu den kleinen Fledermausarten und ist sogar noch etwas kleiner als ihre nah verwandte Schwesternart, die Brandtfledermaus. Dieser Unterschied ist aber beim bloßen Betrachten kaum zu sehen, so dass die Unterscheidung der beiden Arten selbst für Fledermauskenner – die selten Bartfledermäuse zu Gesicht bekommen – nicht immer ganz einfach ist. Die Gesichts- und Flughäute der Bartfledermaus sind schwarzbraun und dunkler als bei der Brandtfledermaus. Ihr langes, krauses Fell ist auf der Oberseite meist dunkelgraubraun, manchmal ist es aber auch hellbraun. Es fehlen aber immer die goldglänzenden Haarspitzen, wie sie Große Bartfledermäuse haben können. Bartfledermäuse suchen verschiedenste Jagdgebiete auf. Innerhalb von Siedlungsbereichen jagen sie in Parkanlagen und Gärten. Beliebte Nahrungsgebiete sind aber auch Fließgewässer, Wiesen und Wälder. Wochenstuben der Bartfledermaus befinden sich überwiegend an Bauwerken. Meist verstecken sich die Tiere in von außen zugänglichen engen Spalten: zum Beispiel zwischen Verschalungen, zwischen Holz und Mauerwerk oder hinter eng anliegenden und wenig benutzten Fensterläden.
Siehe auch WebSeite des Bundesamt für Naturschtz: https://www.bfn.de/artenportraits/myotis-mystacinus
Das Braune Langohr nutzt als Jagdgründe bevorzugt Wälder, Obstwiesen, Gebüschgruppen und Hecken, sowie extensiv genutzte Wiesen, kurz abwechslungs- und strukturreiche Landschaften, wo es noch ausreichend Insekten und vor allem Nachtschmetterlinge gibt. Solche Lebensräume sind in unserer intensiv genutzten Landschaft zunehmend seltener geworden. Deshalb zählt das Braune Langohr wie die anderen Fledermäuse auch zu den am stärksten gefährdeten Säugetieren in Mitteleuropa.
Siehe auch WebSeite des Bundesamt für Naturschutz: https://www.bfn.de/artenportraits/plecotus-auritus
Die Breitflügelfledermaus ist als typische Hausfledermaus im menschlichen Siedlungsraum anzutreffen und nutzt gerne das Insektenangebot an Straßenlaternen. In den Häusern halten sich Breitflügelfledermäuse häufig im Dachfirst zwischen Dachpfanne und Isolierung auf. Selten sind sie auf dem Dachboden selbst zu entdecken. Gleich nach dem Sonnenuntergang fliegen Breitflügelfledermäuse aus dem Quartier. Ihr Flug wirkt relativ langsam, fast behäbig.
Siehe auch WebSeite des Bundesamt für Naturschutz: https://www.bfn.de/artenportraits/eptesicus-serotinus
Die Fransenfledermaus ist sowohl „Hausfledermaus“ als auch „Waldfledermaus“. Denn nach bisherigem Wissen besiedelt diese mittelgroße Fledermausart im Sommerhalbjahr sowohl Gebäude als auch Baumhöhlen. Wochenstubengesellschaften befinden sich beispielsweise in Hohlräumen von Außenwandverkleidungen oder in Zwischenwänden von Häusern. In den vergangenen Jahren sind in südlicher gelegenen Bundesländern auch Quartiere in hohlen Decken oder Wänden von Kuhställen gefunden worden. Dort verließen die Fledermäuse den Kuhstall zum Teil nicht einmal, um auf Beutesuche zu gehen.
Siehe auch WebSeite des Bundesamt für Naturschutz: https://www.bfn.de/artenportraits/myotis-nattereri
Das Graue Langohr (Plecotus austriacus) nutzt im Sommer ausschließlich Gebäude, die Winterquartiere sind in unmittelbarerer Nähe vor allem in Gewölbekellern. Die Jagdgebiete liegen an den Dorfrändern und im strukturreichen Offenland. Der Quartierverlust bei Dachsanierungen, der Wegfall von Winterquartieren und der dramatische Insektenrückgang im Offenland bringen die Art bei uns an den Rand des Aussterbens.
Siehe auch WebSeite des Bundesamt für Naturschutz: https://www.bfn.de/artenportraits/plecotus-austriacus
Der Kleinabendsegler nutzt im Sommer und im Winter vor allem Baumhöhlen als Quartier. Im Sommer gibt es bei uns nur wenige Wochenstuben, ab dem Spätsommer wandern zahlreiche Tiere aus Nordosten zu und überwintern teilweise auch bei uns. Zwischen Sommer- und Wintergebieten können über 1000 km liegen. Auf dem Zug ist die Art durch Windkraftanlagen besonders stark bedroht.
Siehe auch WebSeite des Bundesamt für Naturschutz: https://www.bfn.de/artenportraits/nyctalus-leisleri
Das Mausohr ist unsere größte Fledermausart. Es jagt vor allem im Wald und über artenreichen Wiesen. Die Sommerquartiere finden sich in den Dachstühlen großer Gebäude, besonders in Kirchen. Damit ist das Mausohr vor allem bei Sanierungsarbeiten und durch Maßnahmen zur Taubenabwehr bedroht. Winterquartiere sind bevorzugt in Höhlen und Stollen.
Siehe auch WebSeite des Bundesamt für Naturschutz: https://www.bfn.de/artenportraits/myotis-myotis
Die Mückenfledermaus ist leicht mit der Zwergfledermaus zu verwechseln und ist die kleinste Mitteleuropäische Fledermausart.Unterscheidbar sind die beiden Fledermausarten unter anderem über die Frequenzen der Echoortungslaute. Als Lebensraum sind Mückenfledermäuse stärker auf Auwälder, Niederungen und Gewässer jeder Größenordnung angewisen als die Zwergfledermäuse.
Siehe auch WebSeite des Bundesamt für Naturschutz: https://www.bfn.de/artenportraits/pipistrellus-pygmaeus
Rauhautfledermäuse gehören zu den Fernwanderern unter den heimischen Fledermausarten. Zumindest einzelne Tiere können dabei zwischen ihrem Sommerlebensraum und ihrem Winterschlafplatz Flugstrecken von mehr als 1.500 km zurücklegen. Sie gelten als "Waldfledermäuse", da sie gerne Sommerquartiere in Baumhöhlen oder Fledermauskästen beziehen.
Siehe auch WebSeite des Bundesamt für Naturschutz: https://www.bfn.de/artenportraits/pipistrellus-nathusii
Wasserfledermäuse nutzen ihre Schwanzflughaut als Kescher und befördern ihre Beute damit gezielt ins Maul. Diese mittelgroßenbis kleinen Fledermäuse haben auf dem Rücken eine mittel- bis dunkelgraubraune Fellfarbe. Die Bauchseite ist grauweißlich und manchmal auch schwach gelbbräunlich getönt. Während ihre Ohren relativ kurz sind, haben Wasserfledermäuse auffallend große, borstenbehaarte Füße. Diese setzen sie wie eine Art Rechen ein und „keschern“ damit Wasserinsekten wie Köcher- oder Steinfliegen von der Wasseroberfläche.
Siehe auch WebSeite des Bundesamt für Naturschutz: https://www.bfn.de/artenportraits/myotis-daubentonii
Die Zweifarbfledermaus ist in Baden-Württemberg im Sommer sehr selten nachzuweisen. Vermutlich pflanzt sie sich hier nicht fort. Zu den Zugzeiten und im Winter werden Zweifarbfledermäuse regelmäßig beobachtet und gefunden, v. a. wenn sie sich in Wohnungen verirren. In einigen Innenstädten zeigen die Männchen im Spätherbst an hohen Gebäuden ihr auffälliges Balzverhalten.
Siehe auch WebSeite des Bundesamt für Naturschutz: https://www.bfn.de/artenportraits/vespertilio-murinus
Die Zwergfledermaus kommt in Baden-Württemberg flächendeckend vor und ist die Art mit den häufigsten Kontakten zum Menschen: Sowohl Sommer- als auch Winterquartiere finden sich oft an Gebäuden. Der Großteil der verunglückt, geschwächt oder als Katzenbeute aufgefundenen Fledermäuse sind Zwergfledermäuse.
Siehe auch WebSeite des Bundesamt für Naturschutz: https://www.bfn.de/artenportraits/pipistrellus-pipistrellus